Seit Jahren fehlt ein offizielles Angebot für die Biker im Rhein-Sieg-Kreis. Für eine der am schnellsten gewachsenen Sportarten der letzten 10 Jahre gibt es nach wie vor keine offizielle Strecke in der Naturregion Sieg – Da ist Stress vorprogrammiert! Für das Windecker Ländchen – seit Jahren chronisch Pleite – wäre ein solches Projekt eine Chance für Bürger und Touristen zugleich.
Windeck hat Glück, denn hier gibt es eine kleine Anzahl an Wegen für Mountainbiker, sodass im Gegensatz zu den Nachbargemeinden kaum illegaler Trailbau betrieben wird. Es herrscht noch Frieden im Wald. Man kommt miteinander aus.
Doch die Zahl der Biker wächst. Immer mehr Outdoor-Sportler suchen am Wochenende den Weg raus aus Köln oder Bonn, um in Eitorf, Windeck, Waldbröl oder Hamm an der Sieg der schönsten Nebensache der Welt nachzugehen: Mountainbiken. Während im Siebengebirge die Situation bereits eskaliert ist, weil ein zu hoher Nutzerdruck in einem zu kleinen Gebiet zwangsweise zu Konflikten führte, gibt es an der oberen Sieg genug Raum für Biker und Wanderer. Neben vielen Wanderern, die mit einem „Besitzdenken“ den Besuch im Grünen für sich reklamieren, sind es ebenso viele Biker, die ohne Ankündigung Fußgänger zum Slalom fahren nutzen oder durch nicht vorhandene Fahrtechnik mit ihrem Hinterrad Furchen ziehen, als ob sie den Trail für die diesjährige Kartoffelernte vorbereiten wollen. Schwarze Schafe gibt es auf beiden Seiten – Es wird nur miteinander gehen!
Warum braucht denn nun unbedingt Windeck einen eigenen Flowtrail?
Eine professionell gebaute Strecke hat, ebenso wie der Natursteig Sieg, einen Leuchttumeffekt für die Region. Während ich der Meinung bin, dass für eine moderne Tourismus-Destination ausgewiesene Wanderwege und ein asphaltierter Weg an der Siegpromenade keine Aushängeschild, sondern mittlerweile ein Must-Have im Vergleich zu konkurrierenden Regionen, wie das Sauerland, die Eifel oder das Rheintal, sind. Mit dem Natursteig Sieg und dem Areal Kabelmetall/Elmores wurde ein guter und wichtiger Grundstein in Richtung Tourismus als Standortfaktor gelegt.
Denke ich an die Arbeitswelt der Zukunft, werden sehr viel mehr Menschen von Zuhause aus am Computer arbeiten. Mit solch einem Trail vor der Haustür und guter Internetanbindung in der ganzen Gemeinde, wird Windeck wieder zum wohnen attraktiver. Denn keine Frage: der Mountainbiker von heute ist überdurchschnittlich gebildet, hat ein mittleres Einkommen und ist familiär gebunden (Quelle: Mountainbike Tourismusforum Deutschland.) Solche Bürger braucht Windeck doch in Zukunft, oder?
Keine Strecke zwischen Schladern und Panarbora
Die im Stadtanzeiger, im Artikel ‚Strampelpfad durch die Nutscheid‘ am 21.06.2018, vorstellte Strecke des TuS Schladern e.V. wird sich nicht realisieren lassen. Hier muss Rücksicht auf die Belange von Natur- und Umweltschutz genommen werden und selbst das Forstamt Rhein-Sieg-Erft sieht keine reale Chance in diesem Gebiet einen Trail zu realisieren, auch wenn dies aus touristischer Sicht, wegen der Achse Bahnhof Schladern – Panarbora eine sehr attraktive Möglichkeit gewesen wäre.
Bei meinem Gespräch mit dem Forstamt Rhein-Sieg-Erft wurde jedoch ein anderes Areal vorgeschlagen, in dem ein offizieller „Flowtrail Windeck“ bessere Chancen auf Verwirklichung hat – auch im Hinblick auf mögliche Stakeholder, wie Waldeigentümer & Bauern, Jäger und natürlich auch dem Naturschutz. Es bleibt also weiter spannend!
Viele Grüße,
Max